Der Ursprung von PIM-Systemen

Was heute unter dem Namen „PIM-System“ vermarktet wird, ist keine wirklich neue Erfindung. All die verschiedenen Systeme haben sich hauptsächlich aus zwei Quellen entwickelt, die es schon seit einigen Jahrzehnten gibt: Dem Database Publishing und den ERP-Systemen.

Database Publishing und Technische Dokumentation

Die meisten Database Publishing Systeme haben ihre Wurzeln in der technischen Dokumentation. Die Digitalisierung machte es notwendig, die vielen verschiedenartigen Informationen, die zu einem komplexen technischen Gerät wie z.B. einem Flugzeug vorhanden waren, zu vereinheitlichen und verbindlich zu strukturieren. Grundlage dieser Strukturierung wurde die Metasprache SGML (Standard Generalized Markup Language).

Der revolutionäre Gedanke hinter dieser neuen Entwicklung war die konsequente Trennung von Information und Ausgabe: Die reine Information liegt in strukturierter Form in einer Datenbank vor. Die Ausgabe wird anschließend über Vorlagen (sogenannte Templates) gesteuert. So ist es möglich, dieselbe Information immer wieder zu verwenden, um beliebig viele verschiedene Ausgaben zu erzeugen.

Genau hier findet sich der Anknüpfungspunkt zu heutigen Softwarelösungen. Auch bei PIM-Systemen ist es genau diese Trennung von Information und Ausgabe, die das System so interessant macht. Über Templates läßt sich die Informationsausgabe exakt steuern und mit Regeln versehen; je nach Ausgabemedium werden Parameter wie Bildauflösung, Textlänge und Anordnung der Elemente automatisch angepaßt. Auf Basis dieser Technologien sind im Laufe der Zeit komplexe Database Publishing Systeme für Kataloge oder auch Redaktionssysteme für Zeitungen entstanden. Moderne PIM-Systeme gehen allerdings noch darüber hinaus und sind eine deutliche Weiterentwicklung.

Produktionssoftware und ERP-Systeme

Die zweite „historische“ Quelle heutiger PIM-Systeme ist der große Bereich der Produktions- und Warenwirtschaftssoftware. Insbesondere bei ERP-Systemen gibt es hier Schnittmengen. Einige Hersteller erweiterten ihre bestehende Software durch entsprechende Module, so daß zusätzlich zu den rein technischen Produktdaten auch Bilder und Marketingtexte vorgehalten werden konnten.

Die aus diesen beiden Quellen entstandenen PIM-Systeme haben natürlicherweise sehr unterschiedliche Schwerpunkte. Die Vorteile und Beschränkungen eines Systems sind nur selten im Prospekt zu finden, sondern erst nach einer intensiven und sachkundigen Analyse erkennbar – trotzdem sind sie entscheidend für den späteren Einsatzzweck.