Datenbanken in der Marketing-Abteilung

„Database Publishing“, also die automatisierte Erstellung von Medien aus einer Datenbank heraus, ist in der Regel ein wichtiger Bestandteil eines PIM-Systems und kann in vielen Bereichen des Unternehmens die Arbeitsabläufe optimieren und erleichtern. Das gilt auch – und ganz besonders – für das Marketing. In der Praxis ist es aber in den meisten Fällen genau diese Abteilung, die sich mit der Einführung und eines PIM-Systems am schwersten tut. Die Schwierigkeiten und Verzögerungen in diesem Bereich sind häufig die Ursache für abgebrochene und aus dem (finanziellen) Ruder gelaufene PIM-Einführungen.

Warum ist das so ?

Wäre Database Publishing wirklich immer hilfreich, würde es die Arbeit grundsätzlich erleichtern, würde keine Marketing- oder Werbeabteilung darauf verzichten. Häufig fehlt aber im Unternehmen das Verständnis für die Arbeitsabläufe eines Grafikers oder Marketing-Mitarbeiters. Warum wird hier der überwiegende Teil des Daten-Outputs immer noch individuell und „händisch“ erzeugt ? Datenbanken für Bilder sind doch nichts Exotisches – warum speichert der Bildbearbeiter das Ergebnis seiner Arbeit nicht einfach in einer Bilddatenbank ab, aus der er sich dann beim nächsten Auftrag bedient ?

Ein Beispiel aus der Praxis

Das Problem läßt sich am besten anhand eines Beispiel veranschaulichen:
Für das neue PIM-System wird eine Produktabbildung benötigt. Hinter dieser Abbildung steckt aber viel mehr als nur eine simple Pixeldatei, die von einer Digitalkamera erzeugt wurde. Was im Endergebnis wie ein Bild aussieht, ist in Wirklichkeit eine Photoshop-Datei, die aus vielen verschiedenen Ebenen besteht. Diese Datei wird ständig bearbeitet und verändert. Dinge werden hinein- oder herausretuschiert. Erst die übereinandergelegten Ebenen ergeben das, was am Ende als Bild wahrgenommen wird – und nur eine bestimmte Version davon wird zwischendurch als fertiges Bild abgespeichert und im Katalog verwendet.

Für den Bildbearbeiter ist eine Bilddatei oder eine Grafik oft kein endgültiges Ergebnis, sondern ein Arbeitsmittel, das je nach Anforderung immer wieder angepaßt wird. Es ergibt daher aus seiner Sicht keinen Sinn, eine Photoshop- oder Illustrator-Datei in bearbeitbarer Form in einer Datenbank abzulegen – mal ganz davon abgesehen, daß viele Datenbanken mit diesen Dateiformaten gar nicht umgehen können.

Eine Datenbank ist für den Bildbearbeiter kein zeitsparender Arbeitsvorteil; im Gegenteil: das Bestücken und Pflegen ist für ihn eine zusätzliche und aufwendige Arbeit. Denn mit dem Bereitstellen der Grafik ist es ja noch nicht getan. Sie muß außerdem verschlagwortet, einem Produkt zugeordnet und mit Kategorien versehen werden.